Karpaltunnelsyndrom ist eine Kompression des Medianusnervs im Handgelenk, die Schmerzen und Taubheit in der Hand verursachen kann. Bestimmte Handübungen können helfen, den Druck auf den Medianusnerv zu verringern und die Symptome zu lindern.

In diesem Artikel sehen wir uns einige der besten Handübungen für den Karpaltunnel an.

Neben anderen Behandlungsmethoden können diese Übungen bei der Linderung der Symptome des Karpaltunnelsyndroms hilfreich sein.

Was ist der Karpaltunnel?

Der Karpaltunnel ist ein Durchgang zwischen dem Handgelenk und der Hand, der Sehnen, Bänder, Blutgefäße, Nerven und Knochen enthält.

Durch diesen Durchgang verläuft der Medianusnerv, der vom Unterarm zur Hand führt. Der Medianusnerv versorgt einige der Finger, einschließlich des Daumens, mit Gefühlen.

Übermäßiger Druck auf das Handgelenk kann den Medianusnerv komprimieren. Dies kann als Folge einer Verletzung des Handgelenks, sich wiederholender Bewegungen oder rheumatischer Arthritis geschehen.

Nach Angaben des National Institute of Neurological Disorders and Stroke haben Menschen mit Diabetes ein höheres Risiko für ein Karpaltunnelsyndrom, und Frauen sind dreimal häufiger von einem Karpaltunnelsyndrom betroffen als Männer.

Symptome

Zu den Symptomen des Karpaltunnelsyndroms können gehören

  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Fingern, insbesondere im Zeige-, Mittel- und Ringfinger sowie im Daumen
  • Symptome, die nachts auftreten oder sich verschlimmern
  • Schwäche in der Hand, die zu einem Verlust der Griffkraft führt, wodurch das Halten von Gegenständen oder das Ausführen alltäglicher Aufgaben erschwert wird
  • in schweren Fällen, Unfähigkeit, heiße oder kalte Temperaturen mit der Hand zu fühlen

Übungen und Dehnungen

Es gibt eine Reihe von Übungen und Dehnungen, die eine Person versuchen kann, um die Symptome des Karpaltunnels zu lindern.

Bei den folgenden Übungen können Betroffene ein leichtes Ziehen oder Dehnen spüren. Sie sollten jedoch aufhören, wenn sie Schmerzen verspüren.

1. Handgelenkstreckung

Diese Übung dehnt die Muskeln im inneren Unterarm:

  1. Halten Sie einen Arm in Schulterhöhe gerade vor den Körper.
  2. Versuchen Sie, den Ellenbogen beim Ausstrecken des Arms nicht zu blockieren.
  3. Beugen Sie das Handgelenk nach hinten, als ob Sie ein „Stopp“-Zeichen machen würden.
  4. Ziehen Sie mit der anderen Hand die Handfläche sanft zum Körper zurück, um eine Dehnung im inneren Unterarm zu spüren.
  5. Halten Sie die Position für 15 Sekunden.
  6. Lassen Sie los und wiederholen Sie die Übung fünfmal.
  7. Wiederholen Sie die gesamte Übung mit dem anderen Arm.

Sie können diese Sequenz viermal pro Tag an 5-7 Tagen pro Woche durchführen. Diese Übung eignet sich auch gut als Aufwärmübung vor einer Aktivität, vor allem vor einer, die das Greifen beinhaltet.

2. Handgelenksbeugung

Diese Übung dehnt die Muskeln im äußeren Unterarm:

  1. Strecken Sie einen Arm in Schulterhöhe vor dem Körper aus.
  2. Versuchen Sie, den Ellenbogen beim Ausstrecken des Arms nicht zu blockieren.
  3. Beugen Sie das Handgelenk mit der Handfläche nach unten, so dass die Finger zum Boden zeigen.
  4. Ziehen Sie mit der anderen Hand die gebeugte Hand sanft zum Körper, um eine Dehnung im äußeren Unterarm zu spüren.
  5. Halten Sie die Position für 15 Sekunden.
  6. Loslassen und fünfmal wiederholen
  7. Wiederholen Sie die gesamte Übung mit dem anderen Arm.
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Man kann diese Sequenz viermal pro Tag, 5-7 Tage pro Woche durchführen. Man kann sie auch als Aufwärmdehnung vor einer Aktivität verwenden, insbesondere vor jeder Übung, die Greifen beinhaltet.

3. Gleiten des Medianusnervs

Ein Gleiten ist eine Dehnungsübung, um den Druck auf einen komprimierten Nerv, wie den Medianusnerv, zu verringern.

Die American Academy of Orthopaedic Surgeons empfiehlt, vor dieser Dehnungsübung 15 Minuten lang eine warme Kompresse auf die Hand zu legen.

  1. Machen Sie mit einer Hand eine Faust, wobei der Daumen außen liegt.
  2. Lockern Sie die Finger, indem Sie die Finger und den Daumen gerade ausstrecken und den Daumen dann an die Seite der Hand drücken.
  3. Beugen Sie die Hand sanft zum Unterarm zurück und strecken Sie dann den Daumen zur Seite aus.
  4. Üben Sie mit der anderen Hand sanften Druck auf den Daumen aus, um ihn zu strecken.
  5. Halten Sie bei jedem Positionswechsel 3-7 Sekunden lang.
  6. Lassen Sie los und wiederholen Sie die gesamte Übung mit der anderen Hand.

Man kann diese Übung 10-15 Mal pro Tag, 6-7 Tage pro Woche wiederholen.

Wenn Sie nach der Übung 20 Minuten lang eine kalte Kompresse, wie z. B. Eis oder einen Beutel mit gefrorenen Erbsen, auf die Hand legen, kann dies helfen, eine Entzündung zu verhindern.

4. Sehnengleiten

Diese Übung dehnt sanft die Sehnen im Karpaltunnel. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verwendung einer Schiene neben der Sehne und die Durchführung von Nervengleitübungen das Karpaltunnelsyndrom mehr verbessert als die Verwendung einer Schiene allein.

Es empfiehlt sich, vor der Durchführung dieser Übungen eine warme Kompresse für 15 Minuten und danach eine kalte Kompresse für 20 Minuten anzulegen, um Entzündungen zu vermeiden.

Sie können diese Übungen an beiden Händen gleichzeitig oder abwechselnd an jeder Hand durchführen:

  1. Beugen Sie den Ellbogen, sodass der Unterarm gerade nach oben zeigt.
  2. Strecken Sie die Finger und den Daumen in einer Linie mit dem Handgelenk aus, so dass alle Finger gerade nach oben zeigen.
  3. Beugen Sie die Oberseite der Finger, so dass sie eine Hakenform bilden.
  4. Biegen Sie dann die Finger zu einer festen Faust, wobei der Daumen oben auf den Fingern liegt.
  5. Halten Sie jede dieser Positionen für 3 Sekunden.

Sie können auch das Folgende versuchen, das eine ähnliche Sehnengleitübung ist:

  1. Strecken Sie die Finger und den Daumen in einer Linie mit dem Handgelenk aus, sodass alle Finger gerade nach oben zeigen.
  2. Beugen Sie die Finger von den unteren Fingerknöcheln aus, so dass sie in einem rechten Winkel gerade nach außen zeigen.
  3. Beugen Sie die Finger von den mittleren Fingerknöcheln aus, so dass die Fingerspitzen die Handfläche berühren.
  4. Halten Sie jede dieser Positionen für 3 Sekunden.
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Wiederholen Sie diese Übungen 5-10 Mal zwei- bis dreimal pro Tag, an so vielen Tagen der Woche, wie es sich angenehm anfühlt.

5. Handgelenk heben

Diese Übung trainiert die Muskeln des Unterarms:

  1. Legen Sie eine Handfläche flach auf einen Tisch.
  2. Legen Sie die andere Hand direkt im rechten Winkel über die Knöchel.
  3. Heben Sie die Finger der unteren Hand, während Sie mit der oberen Hand nach unten drücken.
  4. Wiederholen Sie die Übung mit der anderen Hand.

6. Handdrücken

Diese Übung trainiert die Unterarmmuskulatur. Für diese Übung benötigen Sie einen weichen Gummiball oder ein Paar aufgerollte Socken.

  1. Halten Sie den Ball in einer Hand.
  2. Drücken Sie 5 Sekunden lang zu und lassen Sie dann los.
  3. Wiederholen Sie dies 10 Mal.
  4. Machen Sie drei Sätze mit Wiederholungen und wechseln Sie dann zur anderen Hand.

7. Handgelenksdehnung mit Gewichten

Diese Übung dehnt die Beugemuskeln im Unterarm. Für diese Übung benötigen Sie ein leichtes Gewicht, z. B. eine Dose Bohnen. Wenn es sich angenehm anfühlt, kann man sich allmählich auf etwas schwerere Gewichte steigern.

  1. Halten Sie das Gewicht in der Hand und strecken Sie den Arm gerade nach vorne aus, wobei die Handfläche nach unten zeigt.
  2. Führen Sie die Hand langsam nach oben und zurück zum Arm, wobei Sie das Handgelenk beugen.
  3. Kehren Sie langsam in die Ausgangsposition zurück.
  4. Wiederholen Sie die Übung 10 Mal für drei Sätze.
  5. Wechseln Sie zur anderen Hand und wiederholen Sie den Vorgang.

Ausblick

Ärzte können den Karpaltunnel in der Regel recht einfach behandeln. Die Betroffenen können feststellen, dass die konsequente Durchführung der oben genannten Übungen über 6-8 Wochen hilft, die Symptome zu lindern.

Wenn die Handübungen die Symptome nicht lindern, kann das Tragen einer Schiene bei einer Verschlimmerung der Symptome, z.B. in der Nacht, helfen.

In einigen Fällen kann eine Steroidinjektion in das Handgelenk erforderlich sein, um eine länger anhaltende Linderung zu erzielen.

Wenn eine zugrundeliegende Erkrankung das Karpaltunnelsyndrom verursacht, wie z.B. Diabetes oder Arthritis, kann die Behandlung oder das Management dieser Erkrankung helfen.

Zusammenfassung

Handübungen können helfen, leichte Symptome des Karpaltunnelsyndroms zu lindern oder zu verhindern, daß es sich durch sich wiederholende, alltägliche Bewegungen entwickelt.

Wenn Menschen anhaltende Symptome des Karpaltunnelsyndroms haben, sollten sie einen Arzt aufsuchen.

Ein Arzt kann neben der physikalischen Therapie auch andere Behandlungen empfehlen.