FDA-Hinweis
Die Food and Drug Administration (FDA) hat einen Rückruf von mehreren Handdesinfektionsmitteln aufgrund des möglichen Vorhandenseins von Methanol angekündigt.
Methanol ist ein giftiger Alkohol, der unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen haben kann, wenn eine erhebliche Menge auf der Haut verwendet wird. Schwerwiegendere Auswirkungen, wie Erblindung, Krampfanfälle oder Schädigung des Nervensystems, können auftreten, wenn Methanol eingenommen wird. Das Trinken von methanolhaltigem Handdesinfektionsmittel, entweder versehentlich oder absichtlich, kann tödlich sein. Weitere Informationen zum Erkennen sicherer Handdesinfektionsmittel finden Sie hier.
Wenn Sie ein Handdesinfektionsmittel gekauft haben, das Methanol enthält, sollten Sie es sofort nicht mehr verwenden. Bringen Sie es, wenn möglich, in das Geschäft zurück, in dem Sie es gekauft haben. Wenn Sie bei der Verwendung irgendwelche unerwünschten Wirkungen erfahren haben, sollten Sie Ihren medizinischen Betreuer anrufen. Wenn Ihre Symptome lebensbedrohlich sind, rufen Sie sofort den medizinischen Notdienst.
Tests haben bestätigt, dass zwei von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Handdesinfektionsmittelformulierungen das Virus inaktivieren, das die Coronavirus-Krankheit 19 (COVID-19) verursacht. Die Tests geben auch die Gewissheit, dass im Handel gekaufte Desinfektionsmittel das Virus bekämpfen.
Alle Daten und Statistiken basieren auf öffentlich verfügbaren Daten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Einige Informationen können veraltet sein.
Die Ergebnisse der neuen Tests wurden als Preprint in der Zeitschrift Neu auftretende Infektionskrankheiten.
In Ermangelung eines Impfstoffs oder wirksamer antiviraler Medikamente ist die Händehygiene eine tragende Säule der Bemühungen, die Ausbreitung des schweren akuten respiratorischen Syndroms Coronavirus 2 (SARS-CoV-2), dem Virus, das COVID-19 verursacht, zu verhindern.
Menschen, die an der Infektion leiden, zeigen, wenn überhaupt, nur wenige Symptome, sind aber dennoch in der Lage, das Virus zu übertragen. Das Virus verbreitet sich über Tröpfchen in der Luft oder auf gemeinsam genutzten Oberflächen, wie z. B. Türklinken.
Gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife für mindestens 20 Sekunden ist eine sehr wirksame Methode zur Abwehr von schädlichen Bakterien und Viren.
Händewaschen ist jedoch nicht immer praktikabel, insbesondere für Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Grund dafür ist der fehlende Zugang zu fließendem Wasser und der Mangel an ausreichender Zeit, um die Hände gründlich zu waschen.
Gleichzeitig kann diese Gruppe im Laufe des Tages einer Vielzahl von Infektionsquellen ausgesetzt sein.
Handdesinfektionsmittel auf Alkoholbasis bieten eine schnelle, einfache Alternative. Es gibt jedoch keinen eindeutigen Beweis dafür, dass sie gegen SARS-CoV-2 wirksam sind.
Die bisherigen Richtlinien beruhen auf Untersuchungen, die zeigen, dass die Desinfektionsmittel andere Coronaviren inaktivieren.
Zwei Formulierungen
Die WHO empfiehlt zwei alkoholbasierte Desinfektionsmittelformulierungen, um die Verbreitung von Krankheitserregern generell zu verhindern.
Jetzt haben Wissenschaftler in Deutschland und der Schweiz die Wirksamkeit der Desinfektionsmittel gegen SARS-CoV-2 getestet.
Das erste Desinfektionsmittel besteht aus:
- Ethanol – 80 Volumenprozent (vol/vol)
- Glycerin (auch bekannt als Glycerin) – 1,45% vol/vol
- Wasserstoffperoxid – 0,125% vol/vol
Das zweite Desinfektionsmittel umfasst:
- Isopropanol (auch bekannt als 2-Propanol oder Isopropylalkohol) – 75 % vol/vol
- Glyzerin – 1,45% vol/vol
- Wasserstoffperoxid – 0,125% vol/vol
Die Forscher setzten die SARS-CoV-2-Viruspartikel jeder Formulierung für 30 Sekunden aus.
Als sie anschließend die Fähigkeit des Virus, Zellen in Laborkulturen zu infizieren, testeten, stellten sie fest, dass beide Formulierungen das Virus inaktiviert hatten.
Das Team wurde von Professorin Stephanie Pfänder von der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum geleitet.
„Wir konnten zeigen, dass beide von der WHO empfohlenen Formulierungen das Virus nach 30 Sekunden ausreichend inaktivieren“, sagt Prof. Pfänder.
Vorräte gehen zur Neige
Die Ergebnisse der aktuellen Studie sind besonders relevant, weil die Vorräte an Handdesinfektionsmitteln während der gesamten Coronavirus-Pandemie zur Neige gingen.
Die neue Studie gibt Gemeinde- und Krankenhausapotheken grünes Licht, ihre eigenen Desinfektionsmittel schnell und einfach unter Verwendung der WHO-Rezepturen herzustellen und sich dabei auf deren Wirksamkeit zu verlassen.
Die Autoren schlussfolgern:
Allerdings, so warnt das Team, beruhen ihre Ergebnisse auf der Annahme, dass das Desinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang mit dem Virus in Kontakt ist.
Dies ist in der Praxis möglicherweise nicht immer der Fall.
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfehlen in ihren Ratschlägen für die Öffentlichkeit zur Handhygiene, dass die Desinfektion der Hände mit Gel etwa 20 Sekunden dauern sollte.
Aktive Inhaltsstoffe
Die Wissenschaftler testeten auch Ethanol und Isopropanol – die Wirkstoffe der von der WHO empfohlenen Formulierungen – isoliert und in unterschiedlichen Konzentrationen.
Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass entweder Ethanol oder Isopropanol in einer Konzentration von mindestens 30 % vol/vol ausreichen, um SARS-CoV-2 zu inaktivieren.
Zum Vergleich: Die CDC empfiehlt, dass Handdesinfektionsmittel mindestens 60 % Alkohol enthalten sollten.
Handdesinfektionsmittel, die in Apotheken und Geschäften verkauft werden, haben typischerweise eine Alkoholkonzentration von etwa 60 %.
Selbstgemachte Handdesinfektionsmittel, die ohne die notwendigen Fähigkeiten, Geräte und Zutaten in medizinischer Qualität hergestellt werden, enthalten jedoch möglicherweise keine ausreichend hohen Alkoholkonzentrationen, um SARS-CoV-2 zu inaktivieren.
Zum Beispiel haben reiner Franzbranntwein(in Großbritannien „surgical spirit“) und Wodka eine Alkoholkonzentration von etwa 70% bzw. 40%.
Aber die wiederholte Verwendung von Reinigungsalkohol an den Händen kann die Haut austrocknen und zu Entzündungen und Reizungen führen.
Und Wodka ist nach den Richtlinien der Food and Drug Administration (FDA) für die Herstellung von Handdesinfektionsmitteln ungeeignet, da er nicht die richtige Alkoholqualität hat.
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